MTV Geismar – Northeimer HC (mjA): 36:29 (17:10)
Am Sonntag, den 16.11.25 war der Northeimer HC auswärts beim MTV Geismar gefragt. Nachdem man zuletzt dem Tabellenführer einen Punkt abgenommen hatte und sich davor auch gegen Hannover sehr gut präsentierte, sollte der positive Lauf fortgesetzt werden. Doch die Northeimer Wundertüte schlug an diesem Spieltag erneut zu…
Während beide Trainer bereits bei der Besprechung auf die Relevanz des Spiels verwiesen, war bereits in der Kabine nicht ganz klar, ob diese Worte überhaupt ankamen. Konzentration oder Müdigkeit – das lässt sich beim Blick in manche Gesichter kaum auseinanderhalten. Getreu des Mottos: Ich höre dich, aber ich versteh dich nicht, begann das Spiel verschlafen, nur der MTV war wach und hatte Bock auf Handball. Entsprechend gingen sie bereits nach kürzester Zeit mit 4:1 in Führung. Taktische Vorgaben gegen Maximilian Moldenhauer, den erfolgreichsten Schützen Geismars, wurden gegen ihn zu Beginn noch umgesetzt. Dafür spielte man jedoch hinten keine Abwehr. Leider wurde unterirdisch verteidigt. Nach 15 Spielminuten hatte sich Northeim bereits 4(!) Zeitstrafen eingefangen. Es ist das dritte Spiel, in dem wir die erste Viertelstunde neben uns stehen – warum? Ohne Willen, ohne Verstand, der Nebenmann wird hängen gelassen. Sobald die Mannschaft jedoch mal kurz Handball spielte, konnte sie wieder verkürzen, jedoch führten immer wieder technische Fehler und planloser Handball zu Fehlwürfen oder leichten Gegentoren. Folglich konnte sich der Gegner mit einfachen Aktionen konsequent und verdient absetzen. Zehn Tore in einer Halbzeit zu werfen, ist in Jugendsprache gesprochen: bodenlos! Das Ganze wird nur noch getoppt durch einen direkt verwandelten Freiwurf Moldenhauers mit dem Halbzeitpfiff, gegen einen kompletten Abwehrblock, welcher die Einstellung zur ersten Halbzeit damit besiegelte.
In der Halbzeit wurden dann taktische Vorgaben besprochen in der Hoffnung, dass nun noch ein Umdenken auf dem Platz vollzogen würde. Pustekuchen. Zweimal wird die taktische Idee des Trainerteams umgesetzt und führt zu Toren. Danach spielt jeder wieder seinen eigenen Stiefel. Unerträglich – das 1gg1 wird mit dem Tippbeginn bei 14m gesucht. Keiner bewegte sich für den anderen, das wahnsinnig gute Teamspiel der letzten Woche ist völlig vergessen und passé. Entsprechend konnte die sehr hoch stehende Abwehr der Gastgeber, die eigentlich eine Einladung für die individuelle Klasse des NHC sein könnte, ihre Aufgabe gut erledigen. Der NHC stoß sich daran immer weiter die Hörner ab. Zu eindimensional, zu steif: Vor allem weil das 1gg1 meist völlig falsch gesetzt wurde, Laufwege erst gar nicht angetreten wurden und unmögliche Aktionen zu aussichtlosen Wurfpositionen führten. Blitzte das eigentlich mögliche Spiel vorne dann einmal kurz auf, wurde im Anschluss wieder körperlos oder zu spät verteidigt. Daher konnte der gegnerische Spielmacher mit einfachen, aber effektiven Aktionen die Abwehr frei Haus vernaschen. Überzieher, Drehung, Tor – immer und immer wieder. Zu viel für den NHC an diesem Spieltag. Das eigentlich Gute dieser Aktionen waren im Grunde die Würfe, flach als Aufsetzer, die immer wieder Torgarant für den MTV waren. Dem NHC fehlte die Leichtigkeit und so musste die Mannschaft dauerhaft lange für ein Tor ackern, da sämtliche Auftakt-/ oder Abschlussentscheidungen, es zu einfach für die Hausherren machten. Folgerichtig lief man nur noch hinterher (17:10, 25:18, 30:22). Mit einer Stafette von Einzelaktionen gewinnt man heute keinen Blumentopf, die Mannschaft muss zukünftig wieder als Kollektiv auftreten und sich bei jeder Aktion füreinander aufreiben. Schmerzlich, aber hochverdient geht das Spiel damit beim Endstand von 36:29 an Geismar.
Besonders bitter: Auch die anderen, bis dahin direkten Konkurrenten, verloren an diesem Spieltag. Ein Sieg hätte also zur Übernahme der Tabellenspitze dienen können. Nun dümpelt man mittendrin herum. Die zuletzt so positive Entwicklung war heute in keinster Weise zu erkennen. Entsprechend müssen im Training die einfachen Grundlagen wieder reaktiviert werden, sodass man im Miteinander erneut ordentlichen Handball zeigt. Eine Niederlage ist daher prinzipiell kein Problem, sich so zu präsentieren muss jedoch von allen Akteuren hinterfragt werden, vor allem weil man dies die letzten zwei Spiele maximal gut ablieferte. Es liegt also sehr viel Arbeit vor uns, die nur gemeinsam mit allen Spielenden im Training bewältigt werden kann. Daher bleibt zu hoffen, dass die vorhandenen Einheiten mit maximaler Personalia bestritten werden, um schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zu wechseln.
In der kommenden Woche geht es am Samstag, den 22.11.25 zu Hause direkt weiter, dann gegen die Gäste des MTV Braunschweig II. Hier muss eine Reaktion her, sonst verfällt man unnötig zum Mittelmaß. Anpfiff ist um 16:30Uhr in der Schuhwallhalle.
Für den NHC spielten: Anton Brazhnyk (Tor), Fabian Triller (Tor), Kjell-Lasse Wode (10), Mikkel Friedrichs (5), Narin Ledermann (5), Jannik Benic (3), Florin Henkel (3), Till Richter (1), Linus Wode (1), Paul Bode (1), Till Gunkel, Jan Hennecke.
