Seit Beginn des Schuljahres nehmen 17 Jungen im Alter von 12-15 an einem Pilotprojekt, dem sogenannten Outpull-Sportprogramm teil. Ziel dieser Maßnahme, die sich ursprünglich an Schüler und Schülerinnen der Geburtsjahrgänge 2003 – 2005 richtet, die entweder in der Jugendoberliga spielen oder einem Landesauswahlkader angehören, ist es, die allgemeine Physis und Koordination zu verbessern. Dieses präventive Training, welches zusätzlich zum Vereinstraining einmal wöchentlich stattfindet, soll die Sportler auf die überdurchschnittliche Belastung in ihrer Spielklasse vorbereiten und vor Verletzungen schützen. Durchgeführt wird das Training für die Probandengruppe, die den C-Jugendoberligakader des Northeimer HC bildet, montags, 07.30 – 09-20 Uhr durch den Corvi-Kooperationspartner Sportschule Haubold. Die zertifizierten Trainer um Mark Haubold sorgen mit ausgefeilten H.I.I.T-Einheiten (Highly Intensive Interval Training) dafür, dass sich insbesondere die Rumpfkraft, Schnelligkeit und die Koordination verbessert. Resultat ist eine deutlich gesteigerte Körperbeherrschung, insbesondere, wenn man Fouls oder unkontrollierten Körperkontakt in der Luft kommt – beim schnellen und dynamischen Handball an der Tagesordnung – so dass solche Situationen verletzungsfrei überstanden werden können. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Im bisherigen Saisonverlauf gibt es keine Verletzungen des Rückens, der Schulter, Hüfte oder der Knie – was im Vergleich mit den anderen Mannschaften der Jugendoberliga Ost aufhorchen lässt.
Ein solches Programm ist nur unter bestimmten Voraussetzungen durchführbar: Zum Ersten braucht man qualifizierte und verlässliche Partner: Bei uns ist das neben dem Northeimer HC der Karate-Bundestrainer Mark Haubold mit seinem Team, der in seiner Sportschule in Northeim die optimalen Möglichkeiten für das Training bietet. Zum Zweiten kann dieses Programm nur durchgeführt werden, weil die Schulleitungen der OS Bad Gandersheim, Rhumeschule Lindau, KGS Moringen und des Gymnasium Corvinianum den Outpull für ihre Schüler gestatten. Und nicht zuletzt zählt die Motivation der Teilnehmer, die das Engagement der Trainer und das Vertrauen der Schule durch einen tollen Einsatz und sehr hohe Motivation rechtfertigen, indem sie einerseits mit maximaler Intensität trainieren und andererseits den schulischen Bereich diszipliniert beackern.
Um einen Ausblick zu wagen: Ein solches Programm kann dazu beitragen, sportlichen Talenten die Vereinbarkeit von Leistungssport und Schulbildung zu erleichtern. Hierfür braucht es weitere, engagierte Vereinstrainer, die einerseits eine enge Verzahnung mit den betroffenen Schulen suchen um die schulische Entwicklung der Teilnehmer genau im Blick zu haben. Andererseits müssen sie Kooperationspartner gewinnen, die ein qualifiziertes Training anbieten können. Wenn diese Rahmenbedingungen erfüllt sind, kann ein sportartübergreifendes, nachhaltiges Förderprogramm dazu beitragen, Talente in der Region und an der jeweiligen Schule zu halten.