Fahrt nach Berlin (wB)

Nov 1, 2023Allgemein, Jugend, Weibliche B Jugend, Weibliche Jugend

Früh ging es los am Donnerstag, den 19.10.2023. Bereits um 7:45 Uhr morgens trafen sich 11 motivierte Spielerinnen der weiblichen B-Jugend des NHCs mit ihrem Trainerteam, bestehend aus Fabi, Peter und Alisa am Göttinger Hauptbahnhof. Ziel war die Bundeshauptstadt Berlin. Dort sollte am Wochenende das 62. Werner-Seelenbinder-Gedenkturnier ausgetragen werden. Kurzerhand entschlossen wir uns daraus auch gleich noch eine Mannschaftsfahrt zu machen. Durch die Direktverbindung ohne Umstieg und die erschreckende Tatsache, dass der für die eigentlich obligatorische Verspätung eingeplant Zeitpuffer doch tatsächlich nicht benötigte wurde, weil der ICE pünktlich in Berlin ankam, hatten die Mädels bereits das erste Mal Zeit zur freien Verfügung, bevor sie ihre Zimmer beziehen konnten. Diese nutzten sie auch ausgiebig fürs Shoppen. Ab 15 Uhr konnten die Mädels dann die Zimmer in Augenschein machen und es ist doch ein ums andere Mal erstaunlich, wie schnell doch bei – eigentlich zivilisierten – Pubertierenden die Zimmer vermüllt werden konnten. Wir trafen uns dann zum gemeinsamen Abendbrot und gingen als Mannschaft geschlossen zum Liqui-Moly-Bundesligaspitzenspiel der Füchse Berlin gegen die MT Melsungen. Ein spannendes Spiel wurde uns da geboten in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle, welches am Ende der Gastgeber doch für sich entscheiden konnte und die Punkte somit im Fuchsbau verblieben. Erschöpft vom Tag und auch den Eindrücken ging es dann wieder zurück zum Hotel und auf die Zimmer zur Nachruhe.

Der nächste Morgen begann mit Ausschlafen. So trafen wir uns erst um 10 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Danach ging es bei extrem miesen Wetter (6 Grad kalt, Dauerregen, windig) zum Brandenburger Tor für das obligatorische Foto vorm Wahrzeichen Berlins – ja eigentlich ganz Deutschlands. Auch aufgrund der Wettersituation musste Fabi feststellen, dass die Mädels wenig für einen historischen Vortrag über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins zu begeistern waren. Viel lieber sollten weitere Shoppingcenter oder Starbucks unsicher gemacht werden. Daher wurde die bis 15 Uhr zur Verfügung gestellte Freizeit in Dreiergruppen vornehmlich drinnen verbracht. Um 15 Uhr trafen wir uns dann wieder im Hotel und fuhren gemeinsam zu einer Sporthalle, um in den Genuss eines Mannschaftstrainings zu kommen. Auf dem Programm stand nach einer ganz kurzen Wiederholung des Tempospiels ein eher entspannteres und niedrigintensives kollektives Taktiktraining. Direkt nach den Training ging es dann weiter zu offiziellen Eröffnungsfeier. Im Hotel gab es dann noch Abendbrot und anschließend wurden sie rasch auf die Zimmer gebeten, damit sie den nächsten Morgen einigermaßen ausgeruht (das Wort „ausgeschlafen“ wage ich in diesem Zusammenhang bei Jugendlichen nicht in den Mund zu nehmen) sind. Denn es stand der erste Turniertag an. Und dieser hatte es in sich: 5 Spiele a 2x 15 Minuten, früher Beginn und gleich zu Beginn gegen die beiden stärksten Gegner des Turniers. Und weil das noch hinzukam, gesellten sich hierzu noch einige Skurrilitäten:

Zunächst begann der Samstag ganz normal und v.a. wie geplant: Pünktlich bis 8:15 Uhr hatten alle gefrühstückt und wir brachen zur Halle auf. Allerdings hatte die Schule, zu dessen unsere Halle gehörte, zwei Standorte und wir fuhren natürlich zum Falschen. Folge: Wir kamen statt einer Stunde vor Spielbeginn lediglich 10 Minuten vor Anpfiff an. Hektisch wurde sich noch umgezogen und warmgemacht. Keine optimalen Bedingungen für das erste Spiel, welches ausgerechnet auch noch gegen den stärksten Gegner ging: Die HBD Löwen Oberberg, aktuell 4. in der Regionalliga des Handballverbands Nordrhein (der höchsten Liga des Verbandes). Trotz dieser auf dem Papier hohen Stärke des Gegners und einer Menge Respekt der NHC-Mädels vor dem Gegner, spielten sie hervorragend und konnten das erste Spiel bravourös mit 15:11 (7:6) gewinnen. Im zweiten Spiel des Tages und Turniers wollten wir eigentlich diese Leistung bestätigen, doch dies gelang uns überhaupt nicht. Nach der besten Leistung folgte die mit Abstand schwächste Leistung von uns und wir verloren folgerichtig gegen die Füchse Berlin (Verbandsliga, HV Berlin) mit 11:9 (8:5). Die nächsten drei Spiele gingen ebenfalls gegen Verbandsligisten aus dem Berliner Handballverband. So spielten wir zunächst gegen die SG EBT Berlin, dem ersten Gastgeber des Turniers. Wir waren nach dem vorherigen schlechten Auftritt auf Wiedergutmachung aus und schafften dies auch, indem wir mit 28:5 (10:2) sehr deutlich innerhalb der 30 Minuten gewannen. Gegen den zweiten Turniergastgeber, den Friedrichshagener SV, gewannen wir ähnlich deutlich mit 27:9 (12:7). Mit dem letzten Spiel an dem langen Turniertag, bei dem aufgrund der hohen Belastung die Spielanteile gleich auf alle aufgeteilt wurden, stand uns in der beginnenden Rückrunde nochmals die SG EBT Berlin gegenüber, gegen die wir unsere bisherige Leistung sogar nochmals übertrumpften und 32:2 (15:2) gewannen. Mit dem ersten Turniertag konnten wir bis auf den Ausrutscher gegen die Füchse also sehr zufrieden sein.

Am zweiten Turniertag passte dann mit der Anreise alles und wir kamen wie geplant pünktlich an. Es ging früher los. Wir eröffneten den letzten Turnierspieltag mit unserem Rückrundenspiel gegen den Friedrichshagener SV. Hier konnten wir nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit 21:4 (13:2) als Sieger vom Feld gehen. Nun stand eines der beiden entscheidenden Spiele um den Gruppensieg an. Da wir gegen die Füchse das 1. Spiel verloren, die Löwen aber bereits ihre beiden Spiele gegen ebendiesen Gegner gewonnen haben, mussten wir gewinnen. Die Partie war spannend und hitzig. So ging es sehr körperlich zur Sache. Es wurde deutlich, dass beide Teams gleichstark waren. Zur Halbzeit lagen wir mit einem Tor hinten (5:6). Bis circa Mitte der 2. Halbzeit konnte Oberberg auf eine 2-Tor-Führung stellen und diese halten. Doch dann bekamen wir die Oberberger Mittelfrau besser in den Griff, holten auf und gewannen schlussendlich mit 13:11. Doch der Sieg war noch nicht gleichbedeutend mit dem Turniersieg, denn wir mussten nun im letzten Gruppenspiel gegen die Füchse Berlin mindestens ein Unentschieden holen. Das Spiel begann fahrig wie schon das Hinspiel. Es wurde deutlich, dass das Spiel gegen die Löwen ordentlich Körner gekostet hatte. Zudem lag uns der Gegner einfach nicht. Nichtsdestotrotz spielten wir nun besser zusammen und führten zur Halbzeit mit drei Toren (7:4). Direkt nach Wiederanpfiff kamen wir perfekt wieder ins Spiel und stellten schnell auf 6 hoch, doch die Füchse fingen sich nochmal und verkürzten auf bis zu -3 (aus ihrer Sicht). Nichtsdestotrotz konnten wir dagegen halten und das Spiel mit 17:11 gewinnen. So sicherten wir uns den Turniersieg.

Das hatten sich die Mädels wirklich verdient. Sie haben super gekämpft, gut miteinander gespielt und somit die Mannschaftsfahrt nach Berlin mit dem Turniersieg veredelt. Mit +98, 162 geworfenen Toren und 64 Gegentoren nach insgesamt 8 Turnierspielen a 30 Minuten hatten wir in jeder dieser drei Kategorien die Topwerte aller wB-Turniermannschaften. Souveräner geht es nicht. Nun können wir selbstbewusst in die Verbandsligasaison starten.