Neue Zeitrechnung stellt NHC Mädels vor Probleme (wB1)

Feb 7, 2022Allgemein, Jugend, Weibliche B Jugend, Weibliche Jugend

HSG Heidmark – Weibliche B1 27:29 (13:11)

 

Im Kampf um den begehrten vierten Platz der Oberliga, der für die direkte Qualifikation für die nächste Saison berechtigt, ging es zum direkten Konkurrenten und Tabellennachbarn nach Dorfmark. Das Hinspiel wurde letztendlich deutlich mit 10 Toren Unterschied gewonnen, allerdings war Heidmark keineswegs 10 Tore schlechter. Im Gegenteil: Das Spiel verlief zu großen Teilen auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die NHC Mädels. Die Gäste ließen sich damals in den letzten Minuten nur regelrecht abschießen.
Dementsprechend war auch Respekt vor dem Gegner geboten, es war zu erwarten, dass das Spiel dieses Mal deutlich enger werden würde. Es galt die etwas unkonventionellere aber effektive Angriffsspielweise der HSG durch extrem viele Übergänge von den Rückraumpositionen einzudämmen und in der Deckung sofort die Körperlichkeit anzunehmen. Eben dieses hatte man in der Trainingseinheit zuvor noch thematisiert.

Zu Spielbeginn ging es dann für die Mädels mit einer riesigen Überraschung los: Die Gastgeberinnen liefen quasi jeden Angriff von der rechten Rückraumposition ein! Die Übergabe der Kreisspielerin und der Einläuferin funktionierte zunächst gar nicht. Klappte es doch mit der Absprache, war die Körperlichkeit so gering, dass die Einläuferin sich fast schon fürs Streicheln hätte bedanken müssen. Dementsprechend ließen wir uns in den ersten 5 Minuten bis zum 5:2 praktisch überrennen. Allerdings funktionierte unser gewohntes Angriffsspiel über die Außenbahnen über das gesamte Spiel recht gut, sodass es 5 Minuten später (bzw. 8 Einläufer später in Heidmarker Zeitrechnung) mit 6:6 in die erste Heimauszeit ging. Wir konnten dann beim 6:7 durch Lotte sogar noch in Führung gehen, allerdings hieß es dann 12 weitere Einläufer später schon 12:9 (21. Minute), zur Pause stand es 13:11 für die HSG. Heidmark unterband nun unser Außenspiel deutlich besser, im Positionsangriff durch die Mitte ging fast nichts, auch weil die Gastgeberinnen uns im Thema Körperlichkeit eine Lehrstunde erteilten, sodass selbst gute Täuschungen im 1gg1 durch schwachen Zug zum Tor einfach verpufften. Zudem erwischten beide sonst so starken Torhüterinnen einen unglücklichen Tag, wurden allerdings auch oft von der Abwehr alleine gelassen.
Spätestens in der Halbzeit war nun jeder Spielerin klar, dass wir mit dieser Leistung heute keine Chance haben würden. Insbesondere in der Abwehr (Stichwort Einläufer!!!) musste eine klare Steigerung her.
Wir erwischten dann auch hoch motiviert einen super Start, drehten das Spiel in 6 Minuten auf 15:17. Heidmark beeindruckte dass allerdings überhaupt nicht, stattdessen überraschten sie unsere Abwehr nun mit (ganz neu): Einläufer von Rückraum Rechts. Dementsprechend blieb die HSG bis zum 23:24 (44. Minute bzw. 63. Einläufer) auf Tuchfühlung. Im Positionsangriff lief weiter nicht viel zusammen. Glücklicherweise konnte nun Jette, die heute nur zwei Extreme kannte (neben das Tor oder genau in den Knick), die Halle mit lauten Krachertoren erschüttern. Die Gegenstoßmaschinerie über Cosima lief nun auch auf Hochtouren, auch weil sich die Abwehr und Neele im Tor leicht verbesserten. So kamen sehenswerte Anspiele über Neele, Esther und Jette zustande, die auch konsequent verwertet wurden.
Trotzdem blieb die Abwehr weit hinter den Erwartungen zurück: Übergänge an den Kreis wurden am 6m immer grundsätzlich hinter der Angreiferin verteidigt, die Körperlichkeit im 1gg1 nahmen wir zu keiner Zeit im Spiel richtig an (1x Gelb und 1x 2min in Minute 47, eigentlich unmöglich). Heidmark zeigte allerdings auch Erbarmen und ließ auch von außen einlaufen, was die NHC Mädels deutlich besser verteidigten.
Positiv während des gesamten Spiels war aber, dass die Mädels zu keiner Zeit die Köpfe hängen ließen, die Bank stets lautstark unterstützte und wir unseren Stiefel weiter runterspielten. Beim 23:27 vier Minute vor Schluss schien eine kleine Vorentscheidung zu fallen, eine Minute und zwei Einläufer später war Heidmark aber mit 25:27 wieder dran. In Unterzahl sorgte Marie aber mit einem konsequenten Wurf von Rechtsaußen über den Scheitel für die endgültige Entscheidung. Nach 50 Minuten und 76 Einläufern endete das Spiel mit 27:29 letztendlich verdient, aber hart erkämpft.

Trotz allem darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Gastgeberinnen uns auch viel abverlangten und durch eine starke Willensleistung auch als Sieger vom Platz hätten gehen können. Ebenso wie wir gewann die HSG sämtliche Spiele gegen die Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte sehr souverän. Unter anderem gelang der Achtungserfolg gegen die JSG Fredenbeck/Stade mit ebenfalls einem Tor Unterschied. Dementsprechend können wir trotz erschreckender Defizite in der Deckung mit dem Sieg sehr zufrieden sein. Auch solche Spiele muss man erstmal gewinnen.

Es spielten: Neele, Merle (Tor) – Lotte 4, Jette 6, Marie 1, Cosima 15/2, Esther, Emily, Zappel 1, Emma, Leonie, Lea 1, Aliyah 1, Juli.